Zum Seitenanfang springen

UNSER ANSPRUCH

Mode von hessnatur definiert moderne Nachhaltigkeit. Auf dem Fundament einer beständig nachhaltigen Ökologie und einer sozial fairen Produktion3 setzt sie richtungweisende Impulse.
hessnatur hat sehr anspruchsvolle Richtlinien definiert, die im Haus erstellt und permanent weiterentwickelt werden. Dabei werden die Erfahrungen und das hohe Know How umgesetzt, die hessnatur in langjähriger Arbeit im Schwerpunktbereich Textil erworben hat.
Die Richtlinien basieren auf den folgenden Grundanforderungen:

  • Das fertige Produkt muss immer humantoxikologisch unbedenklich sein und wird nach ökologisch optimierten Verfahren produziert.
  • Die hessnatur-Qualitätsrichtlinie findet Anwendung in allen Prozessschritten der Produktionskette – vom Anbau der Faser bis zum Nähen des Kleidungsstücks .

Im Folgenden sind die wichtigsten Anforderungen zusammengestellt.

ANFORDERUNGEN AN DIE FASERAUSWAHL

Für alle Fasern muss ein Herkunftsnachweis vorgelegt werden.Für Fasern aus kontrolliert biologischem Anbau/Tierhaltung muss die zertifiziert biologische Gewinnung belegt werden.
Zulässig sind:

  • alle Naturfasern
    • Bevorzugung von Naturfasern aus kontrolliert biologischem Anbau/Tierhaltung
  • alle Fasern mit Nachhaltigkeitsanspruch (Regeneratfasern, Recyclingfasern)
  • Ausnahmen: Elastan bis 8% zur Erhöhung der Funktionalität

Hinweis:
Viele Fasern sind noch nicht oder nicht in ausreichender Menge in zertifizierter Qualität verfügbar. Dennoch unterliegen diese Fasern denselben hohen Anforderungen wie alle hessnatur-Textilien und werden ausschließlich in schadstoffgeprüfter Qualität verarbeitet.
Generell unzulässig ist:

  • Die Verwendung von Fasern aus genetisch modifiziertem Ursprung (z.B. Pflanzen, Saatgut).
  • Das sog. Mulesing bei der Verwendung von Schurwolle.

ANFORDERUNGEN AN HILFSMITTEL / STOFFE

Ausgeschlossen von der Verwendung in der Produktion sind grundsätzlich alle human- und umwelttoxikologisch kritischen Verbindungen. Basierend auf jahrelanger Erfahrung und enger Zusammenarbeit mit Fachleuten in Herstellungsbetrieben und Instituten hat hessnatur eine Ausschlussliste entwickelt, die z.B. konkrete Substanzen wie PFOS (Perfluoroctansulfonat) und PVC (Polyvinylchlorid) oder Stoffe mit bestimmten Toxizitätseinstufungen ausregelt.

Zu den von der Verwendung ausgeschlossenen Verbindungen zählen u.a.:

  • generell alle krebserregenden, fortpflanzungsgefährdenden und erbgutverändernden Stoffe
  • allergieauslösende Stoffe
  • Verbindungen, die eingestuft sind als PBT-Stoffe (persistent, bioakkumulierend und toxisch) oder vPvB-Stoffe (sehr persistent und sehr bioakkumulierend)

ANFORDERUNGEN AN HERSTELLUNGSVERFAHREN

Unser Ziel ist ein Herstellungsprozess ohne Nachteil für Mensch und Umwelt. Bestimmte Herstellungsverfahren sind für Artikel von hessnatur generell ausgeschlossen, weil sie die Umwelt belasten oder zu Schadstoffrückständen am fertigen Artikel führen. Statt dessen kommen innovative und zum Teil von hessnatur selbst entwickelte Alternativverfahren zum Einsatz.

Spinnen, Weben, Stricken

Ausgeschlossen sind: Weil: hessnatur-Verfahren
schwermetallhaltige Öle, Mineralöle, Schlichten auf Basis von Kunstharzen Umweltbelastung Substanzen auf Basis von natürlichen Rohstoffen Paraffin und Paraffinöle
Vorbehandlung der Faser    
Chlorbleiche Umweltbelastung Bleichverfahren auf Sauerstoffbasis
optische Aufheller Faserveränderung Umweltbelastung Einsatz gemäß GOTS1 für ausgewählte Materialien / Artikel zulässig.
Chlorieren von Wolle oder Einsatz von Kunstharzen zur Verminderung des Filzens Faserveränderung Umweltbelastung rein mechanische Verfahren Verfahren gemäß GOTS1
Verwendung von Alkylphenolethoxylaten (APEO), Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA), Diethylentriamin¬penta-essigsäure (DPTA), und andere kritische Komplexbildner als waschaktive Substanzen Umweltbelastung z. B. Waschen mit Soda oder Marseiller Seife
Färben und Drucken    
schwermetallhaltige Farbstoffe (mit Ausnahme von Kupfer) und schwer-metallbasierte Färbeverfahren (zum Beispiel die Nachchromierung von Farbstoffen) Umwelt- & Produktbelastung Verwendung hochwertiger schwermetallfreier und schadstoffgeprüfter Farbstoffe
Umweltbelastende Druckverfahren (z.B. Ätzdruck) Umweltbelastung Druckpasten und –verfahren auf Wasserbasis, frei von kritischen Weichmachern wie Phthalaten
Polyvinylchlorid (PVC)-basierte und phthalathaltige Druckpasten Umwelt- & Produktbelastung Druckpasten und –verfahren auf Wasserbasis, frei von kritischen Weichmachern wie Phthalaten
Ausrüsten    
chemische Hochveredelungen:Mottenschutzausrüstungenantimikrobielle Ausrüstungenkunstharzhaltige Pflegeleicht-, Knitterfrei- oder Filzfreiausrüstungen Umwelt- & Produktbelastung mechanische Ausrüstungen mit Hitze, Druck oder DampfBehandlungen mit pflanzlichen Enzymen, z.B. für Jeans-Waschungen
WeichgriffmittelKondensationsprodukte aus Aminoethylethanolamin (AEEA) und Fettsäurederivaten / AEEA/Fettsäure-KondensateQuaternäre Ammonium-verbindungen Umwelt- & Produktbelastung Einsatz von Weichgriffmittel nach GOTS-Standard1

ANFORDERUNGEN AN ZUTATEN & ACCESSOIRES

Ökologische Konsequenz bis ins Detail: Nur wenn der Einsatz von Naturmaterialien die notwendige Funktionalität des Kleidungsstücks nicht ermöglicht, setzen wir synthetische Materialien ein.

  • Grundsätzlich sind die Anforderungen nach Öko-Tex Standard 100 Klasse 12 einzuhalten.
  • Der Einsatz von PVC und anderen halogenierten Kunststoffen ist nicht erlaubt.
  • Metalle müssen frei von Chrom und Nickel sowie chrom- und nickelfrei galvanisiert sein.

ANFORDERUNGEN AN LAGERUNG UND TRANSPORT

  • Das Verpackungsmaterial darf kein PVC enthalten.
  • Während Lagerung und Transport dürfen keine Pestizide eingesetzt werden. Die Lagerung darf nicht in mit Pestiziden kontaminierten Lagerräumen erfolgen.
  • Generell müssen die Produkte so gelagert und transportiert werden, dass eine Kontamination mit konventionellen Produkten und unzulässigen Substanzen oder ein Vertauschen der Inhalte ausgeschlossen wird.
  • Die Begasung von Transportcontainern bzw. von Holzverpackungsmaterialien und/oder hessnatur-Artikeln zur Bekämpfung von Schädlingsbefall, ist nicht zulässig.

NACHHALTIGE PRODUKTION

  • Für die jeweiligen durchgeführten Verarbeitungsschritte müssen die gültigen nationalen und lokalen gesetzlichen Umweltanforderungen erfüllt sein (einschließlich derjenigen Vorgaben, die sich auf Abluft, Abwasseremissionen sowie auf Abfall und den Umgang mit Klärschlamm beziehen).
  • Abwasser sämtlicher Nassveredlungsbetriebstätten muss einer funktionellen internen oder externen Abwasserkläranlage gereinigt werden, bevor es in Umwelt eingeleitet wird.
  • Alle Betriebe (insbesondere textilveredelnde) sollen ein Umweltmanagement-system einrichten.
  • Prinzipiell soll stets mit einem möglichst geringen Einsatz von Wasser, Energie und Chemikalien gearbeitet werden. Eine kontinuierliche Senkung des Verbrauchs ist anzustreben.
  • Alle Nähereien durchlaufen das hessnatur-Monitoringprogramm für Sozialstandards3.

UMSETZUNG & KONTROLLE

Die Richtlinien werden in enger Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten umgesetzt, die wir bei der praktischen Anwendung und bei Fragen intensiv unterstützen.

Bei jedem Artikel und jedem verwendeten Material überprüfen wir in der gesamten textilen Kette, ob die Herstellung unseren ökologischen Standards entspricht. Die Daten werden doku¬mentiert, geprüft und bewertet und ggf. vor Ort kontrolliert. Die kontrolliert biologische Faser¬gewinnung unterliegt stets der Kontrolle durch unabhängige Zertifizierungsorganisationen und wird zusätzlich über Zertifikate nachgewiesen und dokumentiert.

Die ausführliche Dokumentation und Überprüfung der Artikel ist zudem die Basis für die Zertifzierung von hessnatur nach Global Organic Textile Standard1.

Neben diesen Maßnahmen erfolgen bei der Produktionsware regelmäßige Schadstoffkontrollen gemäß den strengen Richtwertanforderungen von hessnatur, die von unabhängigen Prüfinstituten durchgeführt werden. Alle von der Herstellung ausgeschlossenen Verbindungen dürfen im Endprodukt nicht nachweisbar sein.

Neben unseren strengen Schadstoffrichtwerten kontrollieren wir bei jeder Warenanlieferung die technische Materialqualität, z.B. Farbechtheiten, Einlaufwerte und Haltbarkeit entsprechend den Empfehlungen des Forschungskuratorium Textil e.V.4.

VERWEISE

1) Global Organic Textile Standard
2) Öko-Tex Standard 100
3) hessnatur Sozialstandards
4) Forschungskuratorium Textil e.V.