Vergangenen Mittwoch haben sich alle deutschen Mitgliedsunternehmen der holländischen Fair Wear Foundation (FWF) – 13 an der Zahl – zum so genannten Multistakeholder-Meeting in Köln getroffen, um sich über aktuelle Themen und Erfahrungen in Sachen Sozialstandards auszutauschen.
hessnatur ist im Jahr 2005 als erstes deutsches Mitglied der Fair Wear Foundation beigetreten. Das erste Multistakeholder-Treffen fand auch gleich im Hause hessnatur statt – in entsprechend kleiner Runde. In diesem Jahr stellte das deutsche FWF-Mitglied Bierbaum-Proenen seine Räumlichkeiten zur Verfügung und hatte fast Mühe, die rasant gewachsene Anzahl der Neu-Mitglieder unterzubringen. Alle Mitglieder stellten in kurzen Präsentationen ihre Aktivitäten von 2011 vor, wie sie Sozialstandards in ihren Produktionsstätten implementieren. Auch die Jahresziele 2012 und anstehende Projekte wurden präsentiert – zum Beispiel Management-Trainings, wie von hessnatur vor kurzem in Istanbul veranstaltet.
Stefanie Karl und Rolf Heimann von hessnatur referierten zu unseren Aktivitäten des vergangenen Jahres. Die Themen reichten vom Umgang mit neuen Lieferanten, die vor Zusammenarbeit die Richtlinien der FWF akzeptieren müssen, bis hin zum Engagement im Bereich Trainings. Jedes Mitglied musste zu Themen Rede und Antwort stehen, die vorab von der Fair Wear Foundation festgelegt wprden sind. Der Aspekt der Trainings war für mich wieder besonders interessant, da ich mich in meiner Bachelorarbeit mit genau diesem beschäftige. Während des Treffens in Köln bekam ich einen sehr guten Einblick, wie andere Unternehmen Ihre eigenen Mitarbeiter in Deutschland als auch die Arbeiter in den Konfektionsbetrieben im Bereich Sozialstandards schulen – sehr hilfreich für meine Arbeit.
Am Ende des Tages gab es eine rege Diskussion zum Thema „living wages“ für die Arbeiter in den Produktionsländern, zu deutsch: existenzsichernde Löhne. Gemeinsame Überlegung der Mitglieder war schließlich, kleine Arbeitsgruppen zu bilden, die sich mit einzelnen Themenbereichen beschäftigen. Dadurch wäre eine intensive Auseinandersetzung mit einzelnen Problemen gewährleistet. Weiterer Programmpunkt auf der Liste war die Entwicklung der Fair Wear Foundation in Deutschland. Mit stetig steigender Mitgliederzahl wird auch die Präsenz und Betreuung durch die FWF immer wichtiger.
Ich fand den Tag insgesamt sehr spannend und bin froh, dass ich die Gelegenheit bekommen habe, dabei sein zu dürfen. Für meine Abschlussarbeit habe ich jeden Menge Input bekommen, den ich in den nächsten Monaten ganz sicher gut nutzen kann.
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