Ich bin immer noch westlich von Istanbul und versuche herauszufinden, wie der used look auf meine Jeans kommt, die ich anhabe. Die vielen Näherinnen und Näher, welche die einzelnen Denim-Stoffe zu einer Jeans zusammennähen, habe ich bereits kennen gelernt. „Destroy“ ist beim Thema used look ein wichtiges Stichwort (= kaputt machen). Schon ein bisschen merkwürdig, dass Sachen kaputt gemacht werden, damit sie Leute interessant werden. Gleichwohl ist auch dieser Vorgang unglaublich interessant.
Als erstes werde ich in die Laser-Abteilung gebracht. Viele Jeans haben „Streifen“ zwischen den Beinen oder an der Hüfte und am Po. Diese werden mit einem Laser eingebrannt. Faszinierend. Doch was ich gezeigt bekommen habe, hat mich wirklich vom Sockel gehauen. Ich habe am Anfang noch nicht ganz verstanden, warum der Bereichsleiter ein Foto von mir machen wollte. Aber warum eigentlich nicht? Mein Foto hat er dann auf einen Rechner übertragen, der die Lasermaschine steuert. Und dann wurde mein Kopf auf ein Stück Jeanstoff gelasert! Tatsache – das bin ich! Eine schöne Erinnerung. An der Wand hängen Leonardo Di Caprio und Angelina Jolie. Auch in Jeans gelasert. In Massenproduktion wird mein Bild nicht gehen – stolz bin ich aber trotzdem!
Die mit Laser behandelte Jeans geht nun weiter in die Waschabteilung. Hier kommen die Jeans zusammen mit kleinen Steinen in riesige Maschinen. Stone Washed-Methode nennt sich das. Dadurch wird die Hose an manchen Stellen heller – der used look ist da. Eine geniale Möglichkeit, diesen Look ohne Sandstrahlen zu bekommen. Zu dieser umweltfeindlichen und für den Mensch schädlichen Methode hatten wir in unserem Blogbeitrag über „Blut-Jeans“ berichtet. Daher freue ich mich, eine für Mensch und Umwelt gesunde Möglichkeit zu finden und im täglichen Gebrauch zu sehen.
Da es heute Trend ist, Hosen mit Löchern zu kaufen, gibt es noch ein paar Mitarbeiter, welche die Hose endgültig „zerstören“ dürfen. Mit einer kleinen Schleifmaschine und Schleifpapier werden Risse und Löcher gemacht. Alle Mitarbeiter haben dabei Schutzanzüge und Atemmasken an. Jetzt bekommt die ein oder andere Jeans noch eine Raffung. Dazu werden Teile der Jeans zusammengerafft, geklammert und fixiert. Trendiges Extra.
Ein langer, heißer und erfolgreicher Tag geht zu Ende. Ich bin gespannt, was ich mit meiner Jeans alles erleben werde. Meine Jeans gebe ich so schnell nicht mehr her – auch ein Zeichen von Nachhaltigkeit. Was mich interessiert: Was haben Sie alles mit Ihrer Jeans erlebt? Was macht Ihre Jeans zu einem besonderen Stück?
Yvonne ,
Jeanslook mit hessnatur
In der eve (Ausgabe 5 September/Oktober 2009) sind unter der Rubrik „Grüne Mode“, Artikel „Meine Lieblingsjeans“ S. 66/67 Stücke von hessnatur dabei.
Die Bluse habe ich selbst aus dem neuen Katalog. Und bin von Farbe und Schnitt – schmale Form somit figurnah, und für mich mit Mitte 30 modisch, attraktiv – begeistert. Sieht toll zur Jeans aus, und schick mit Blazer.
Stefanie Karl (hessnatur) ,
Hallo Anke,
die „Stone Washed Methode“ zu Hause in der eigenen Waschmaschine anzuwenden kann ich nicht empfehlen. Da sollten schon die Profis mit dafür geeigneten Maschinen dran.
Sonnige Grüße, Steffi
Anke Krause ,
Hallo,
kann ich die „Stone Washed-Methode“ auch in meiner Waschmaschine anwenden ohne diese zu beschädigen?
Danke
Stefanie Karl (hessnatur) ,
Hallo Yvonne,
Robbie Williams-Konzert? Diese Jeans wäre definitiv auch eines meines Lieblingsstücke!
Du hast recht, baumwollummanteltes Elasthan ist schwierig zu finden. Elasthan umwickelt mit Baumwolle aus kontrolliert biologischem Anbau gibt es nur bei hessnatur! hessnatur hat baumwollummanteltes Elasthan zusammen mit einer Spinnerei entwickelt, welche nur für hessnatur eine bestimmte Menge produziert. So ist uns auf ein neues gelungen, die Herausforderung ökologisch korrekte und technisch einwandfreie sowie bequeme Mode anzubieten.
Schade, dass dir unsere Jeans aktuell nicht passen. Wirklich schwierig für jeden Körper eine gut sitzende Passform zu finden. Aber sei gewiss, meine Kolleginnen und Technikerinnen sind schon dabei auch diese Herausforderung zu meistern!
Ich wünsch dir eine schöne Woche, Steffi
PDS ,
Was die Passform angeht, habe ich sogut wie immer das Problem, dass eine Jeans, die um die Hüfte gut passt, in der Taille _viel_ zu weit ist. Ich würde mir mehr Modelle wünschen, die tiefer sitzen, damit die zu weite Taille keine Rolle spielt. Material und Farben eurer Jeans gefallen mir nämlich sehr gut.
Yvonne ,
Jeans als ständigen Begleiter
Während des Studiums trug ich überwiegend Jeans. Im Berufsalltag bevorzuge ich nach Möglichkeit ebenfalls Jeans, zu Bluse und/oder Blazer, sofern Businesskleidung nicht erforderlich ist. Allerdings nicht die trendigen Jeans (used-washed, destroyed-look oder vintage-look), sondern eher klassisch mit tieferer Leibhöhe.
Lieblingsstücke sind Levis 501, 627 (gerader Schnitt) und 516 (ausgestellt) alle Gr. 30/34. Sowie eine 7/8 Jeans, die im Juli 2006 das Robbie Williams-Konzert in Berlin „miterlebt“ hat.
Bei hessnatur haben mir die Modelle 3034813 light blue und 3034519 dark blue sehr gut gefallen. Von Stoff, Farbe, Verarbeitung, Qualität, Länge und den Anteil von baumwollummantelten Elasthan (Modell 3034519) für die Passform, nur leider passten die Schnitt nicht. Mir waren die Beinweiten ab dem Knie zu weit. Und es war schwierig die passende Größe zu finden, trotz mehrmaligem Messen und der Orientierung an den Levis-Jeans.
Da es leider wenig Auswahl bei hessnatur gibt, habe ich noch keine passende Jeans gefunden. Und es ist schwer eine Jeans mit baumwollummantelten Elasthan zu finden. Hat das einen bestimmten Grund?
Hanna ,
Sehr interessant. Mit gelaserten Jeans kann ich nicht mithalten. Alle Aufhellungen & Risse am Knie meiner Jeans sind erarbeitet bzw erradelt. Meine Lieblingsjeans sind immer noch die superweichen Knopfjeans von Britta Steilmann. Wenn man die klonen könnte…. Aber nach vielen Jahren im Gebrauch fallen sie mittlerweile auseinander. Die Suche nach einem gleichwertigen Ersatz bei Hessnatur ist gar nicht so einfach. Ich hätte gerne Jeansformen wie die Levis 501, Schnitte die bleiben und die man/frau immer wieder nachkaufen kann. Schnitte die passen, ohne anzuprobieren. Und dann möglichst noch pflegeleichte Sommerbaumwollhosen in vielen Farben und in den gleichen Schnitten. Das wäre mein Traum – nie mehr 35 Hosen durchprobieren bis endlich mal eine halbwegs passt.