Für die Bezeichnungen Latex, Kautschuk und Gummi gibt es zahlreiche zum Teil widersprüchliche Definitionen. Oft werden die Begriffe auch synonym gebraucht, so dass eine große Begriffsverwirrung entstanden ist. Letztlich bezeichnen die drei Begriffe unterschiedliche Verarbeitungsstufen desselben Materials.
Latex (natürliches)
Als Latex bezeichnet man den Milchsaft der tropischen Kautschukbäume (Hevea brasiliensis). Es ist der Rohstoff für die Herstellung von Naturkautschuk und Naturgummi. Gewonnen wird Latex aus der Rinde der Kautschukbäume. Diese wird eingeritzt und der austretende Milchsaft aufgefangen.
Kautschuk (natürlicher)
Für die Kautschukgewinnung lässt man den natürlichen Latex in flachen Behältern gerinnen. Die Kautschukteilchen setzen sich dabei vom Wasser ab und können dann abgehoben werden. Dieser Vorgang wird oft durch das Zusetzen von Essig- oder Ameisensäure beschleunigt. Der so gewonnene Rohkautschuk wird zu dünnen Platten ausgewalzt und getrocknet. Kautschuk ist ein leicht formbares, aber unelastisches Material.
Gummi (natürliches)
Elastizität erreicht man durch die Vulkanisation von Kautschuk zu Gummi. Der Zusatz von Schwefel vernetzt die einzelnen Kautschukteilchen miteinander und gibt dem Material die gewünschte Elastizität. Natürlich hergestelltes Gummi hat sehr gute elastische Eigenschaften. Diese können durch Wärme und UV-Strahlung verloren gehen. Durch den Zusatz von synthetischem Kautschuk bleibt die Elastizität auch im täglichen Gebrauch erhalten.
Da der Begriff „Naturkautschuk“ nicht gesetzlich geschützt ist, dürfen auch Produkte mit einem hohen Anteil von synthetischem Kautschuk noch als Naturkautschuk bezeichnet werden.
Synthetischer Kautschuk und Gummi
Synthetischer Kautschuk wird aus dem Grundstoff Erdöl gewonnen. Es gibt eine große Bandbreite von Grundmaterialien, aus denen synthetischer Kautschuk hergestellt werden kann. Meistens wird Styrol, Butadien oder Polyurethan benutzt. Je nach Grundmaterial hat der Kautschuk dann verschiedene Eigenschaften. Die Weiterverarbeitung von synthetischem Kautschuk zu Gummi läuft ebenso ab wie bei natürlichem Kautschuk.
Stark diskutiert wird in den letzten Jahren das gesundheitsgefährdende Potenzial der Prozess-Chemikalien die bei der Produktion von Latexschaum entstehen oder zum Einsatz kommen. Zum Beispiel werden häufig krebserregende Nitrosamine in Latexmatratzen nachgewiesen. Sie gasen bereits bei Raumtemperatur aus und können über Haut und Atemluft in den Körper aufgenommen werden.
hessnatur bietet Endprodukte an, die umweltschonend und sozial fair hergestellt wurden. Für Latexmatratzen und Stützkissen wird 100%ig natürlicher Latex verarbeitet. Es liefert einen sehr stabilen, hochelastischen und weichen Latexschaum. Der Naturlatex stammt aus verantwortungsvoll bewirtschafteten Plantagen und ist Forest Stewardship Council (FSC) zertifiziert. Zusätzlich wird den Primärerzeugern von Naturlatex eine Fair Trade Prämie entsprechend dem Fair Rubber e.V gezahlt. hessnatur Latexmatratzen tragen das Fair Rubber-Logo. Auch in der Herstellungskette verzichtet hessnatur grundsätzlich auf bedenkliche Chemikalien und sucht alternative Lösungen. Diese Verfahren sind oft aufwendiger und kostspieliger. Die Herstellung von hessnatur Latexschaum erfordert keine weiteren chemischen Zusätze. Auf Initiative des Eco-Umweltinstitutes Köln wurde 1999 der Qualitätsverband umweltverträglicher Latexmatratzen (QUL) gegründet. Der Verband hat ökologische und technische Standards für Latexmatratzen definiert, die vom Eco-Umweltinstitut geprüft werden. Alle Latexmatratzen bei hessnatur sind QUL zertifiziert.
• über 23 Millionen Tonnen Kautschuk erden pro Jahr produziert. Rund 60 % davon ist Synthesekautschuk aus dem Rohstoff Erdöl (Quelle: wdk)
• cirka 95 % der Weltproduktion an Naturkautschuk entstammen asiatischen Quellen (Quelle: wdk)
• ein Kautschukbaum liefert während seiner Lebenszeit ungefähr 150 Liter Latex