Ein Unglück wie der Einsturz der Textilfabrik Rana Plaza am 24. April 2013 darf sich nicht wiederholen. Denn auch heute leiden weltweit unzählige Menschen unter menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie. Darum fordert die internationale Bewegung Fashion Revolution, dass die gesamte Modebranche umdenkt und sich für sozial faire Arbeitsbedingungen einsetzt. Wie du sie unterstützen kannst? Indem du vor jedem Kauf fragst: „Who made my clothes?“
Wir bei hessnatur glauben, dass der Schlüssel nicht darin liegt, dass wenige Menschen ausschließlich fair produzierte Mode kaufen, sondern dass immer mehr Menschen anfangen sich mit dem Thema zu beschäftigen und beginnen ihr Kaufverhalten schrittweise zu verändern. Darum haben wir dieses Jahr zum Fashion Revolution Day am 24. April Diana zur Löwen in unsere Zentrale nach Butzbach eingeladen. Denn die junge Studentin stammt aus Butzbach, wo sie auch jetzt immer wieder im Store vorbeischaut, wenn sie zu Hause zu Besuch ist. Und was sie bewegt, interessiert viele andere Menschen. Denn mit ihnen teilt Diana ihre Leidenschaft für Mode- und Beauty-Themen im Internet per Youtube und Instagram.
Antworten auf eure Fragen
Dass beim Thema Mode auch die Herstellungsbedingungen zunehmend wichtiger werden, zeigen eure vielen Fragen. Diese erreichen uns jeden Tag und zum Fashion Revolution Day haben wir vorab auf Instagram noch mal explizit aufgerufen, sie zu stellen. Diana hat sie uns gestern gesammelt gestellt. In intensiven Gesprächen mit mehreren MitarbeiterInnen haben wir Diana Rede und Antwort gestanden. Festgehalten hat sie dies in mehreren Stories, die ihr euch auf Instagram in unseren Highlights ansehen könnt.
Warum falsch herum manchmal richtig ist
Ein Detail sorgte beim ersten Videointerview mit Kristin Heckmann, unserer Leiterin für Corporate Responsibility, gleich am Morgen für Verwunderung. Auf Instagram las Diana nämlich unmittelbar darauf den Kommentar: „Sehr interessant, aber die Dame trägt ihren Pullover falsch herum.“ Stimmt, und zwar auf links gedreht und mit dem Etikett nach vorn – mit voller Absicht! Weil Menschen so am Fashion Revolution Day weltweit darauf aufmerksam machen, dass es wichtig ist, sich auch das Etikett seiner Kleidung genau anzusehen. Denn es steht stellvertretend dafür, dass jede Marke und jede(r) KonsumentIn wissen sollten, wo und unter welchen Bedingungen unsere Kleidung hergestellt wird. Darum war Kristin gestern bei uns eine von vielen, die ihre Kleidung auf links getragen haben – und auch Diana hat es gleich selbst probiert.
Im Gespräch mit Diana zur Löwen
Warum Billigmode langfristig gesehen eigentlich teurer ist, wie wir sicherstellen, dass unsere Sozialstandards eingehalten werden und viele andere Fragen mehr hat Diana uns während ihres Instagram Takeovers gestellt. Und auch wir haben uns nicht die Gelegenheit entgehen lassen, Diana nach diesem ereignisreichen Tag selbst einige Fragen zu stellen.
Diana, was hat dich bei hessnatur heute am meisten überrascht?
Ich fand es toll zu sehen, was für ein herzliches Unternehmen hessnatur ist. Man hat das Gefühl, es ist wie eine Familie und dass die Werte von allen nach außen getragen werden. Und ich finde es schön, wie wichtig es hessnatur und allen Mitarbeitern ist, Transparenz zu gestalten: Dass man wirklich alles über die Produktion weiß und dabei kreativ und innovativ bleibt und immer wieder neu überlegt, wie mit natürlichen Ressourcen Produkte hergestellt werden können.
Was war zum Thema Fair Fashion neu für dich?
Spannend war für mich zum Beispiel so viel über die Verarbeitung und die Farben zu erfahren, denn das hat man sonst eher nicht im Blick. Normalerweise denkt man ja, dass es bei natürlicher Mode vor allem darum geht, wie sie angebaut wird. Aber man vergisst, dass die Natur nur begrenzte Ressourcen hat und wie komplex die ganze Verarbeitung ist – das hatte ich vorher gar nicht so im Kopf.
Was hat dich persönlich besonders inspiriert?
Ich habe Lust bekommen beim Kauf von Mode mehr in Basics zu investieren und denke, dass es sinnvoll ist, bei sich selbst ein bisschen auszusortieren. Und dabei vorab zu schauen, welche Farben und Schnitte mir besonders stehen anstatt beim Kauf vor allem auf Trendteile zu setzen. Denn man merkt ja, dass man trotzdem seine Lieblingsteile hat und dann ist es schön, wenn die auch nachhaltig hergestellt werden.
Was sind deine drei Tipps zum Thema Fair Fashion?
Auf der einen Seite natürlich, dass man erst mal nach Transparenz fragen sollte und beim Kauf darauf achtet, wo ein Kleidungsstück herkommt. Und auch, dass man seinen eigenen Konsum hinterfragt – sich also vorm Kauf überlegt, ob man das Neue wirklich braucht. Was ich persönlich cool finde ist, Kleidung auch mal secondhand zu kaufen, weil dafür kaum Ressourcen verbraucht werden.
Welche Teile von hessnatur könnten es in deinen Kleiderschrank schaffen?
Auf jeden Fall das, was ich gerade trage. Wie zum Beispiel dieser Pullover, den ich in der Herren-Kollektion gefunden habe. Spannend finde ich auch die Unterwäsche- und Home-Kollektion. Bei Produkten, die so eng am Körper liegen, hat man doch besonders Lust, auf schöne Stoffe zu setzen. Und weil es ein Wohlfühl-Luxus ist, dass man abends wenn man nach Hause kommt, Home-Wear aus so schönen Materialien hat.
Warum sind faire Arbeitsbedingungen deiner Meinung nach wichtig?
Weil wir in einem Land wie Deutschland davon profitieren, dass andere Produkte wie Kleidung für uns herstellen. Und genau wie wir möchten, dass es uns gut geht, sollten wir niemand anderes für unseren Komfort ausbeuten. Darum ist die wichtigste Frage, die man sich beim Kauf stellen sollte: Was habe ich davon und wie kann ich es schaffen, dass auch andere davon profitieren statt darunter zu leiden? Denn wenn immer mehr Menschen nachfragen, hilft das, Standards zu setzen, damit auch andere Marken und Unternehmen bessere Arbeitsbedingungen schaffen.
Mehr über den Fashion Revolution Day und wie wir uns für faire Arbeitsbedingungen engagieren hier.
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