Letzte Woche haben wir im Geburtsvorbereitungskurs das Thema Schlafen, Schlafkleidung und Schlafplätze angesprochen. Da ein Neugeborenes ja fast nur schläft, ist das finde ich auch ein sehr wichtiges Thema. Zumal man ja auch einige Horrorstorys über im Schlaf gestorbene Babys hört. Ich habe mir einfach die Frage gestellt: „Möchte ich nachts alle paar Stunden aufstehen müssen, um den Kleinen zu mir zu holen, wenn er aufwacht?“
Ein klares Nein war meine Antwort. Warum sollte ich ein Neugeborenes denn nicht mit in mein Bett nehmen, ihn mit meinem Körper wärmen, sofort spüren, wenn er zu kalt wird oder wenn er Hunger hat? Nicht aufstehen müssen, um zu stillen und ihm die Nähe geben, die er die letzten neun Monate so sehr genossen hat? Mir leuchtet es völlig ein, wenn ein Neugeborenes, das nachts weggelegt wird, unruhig wird. Es hatte ja konstant einen Geräuschpegel um sich, nämlich den Herzschlag der Mutter, und plötzlich ist es ganz still. Auch ist es in einer völlig fremden Welt und kennt den Rhythmus von Tag und Nacht nicht. Wie soll ein Baby verstehen, dass es schlafen soll, wenn es draußen dunkel ist? Im Bauch war es doch immer dunkel. Und den Mythos über den Erstickungstod finde ich übertrieben, ja sogar unverantwortlich, da jungen Eltern so die Freude auf die gemeinsamen Stunden im Bett mit ihrem neuen Familienmitglied genommen wird.
Ich denke, wenn ein Neugeborenes nicht mehr auf dem eigenen oder auf Papas Bauch liegen will, dann wird es einem das schon vermitteln. Und als frischgebackene Eltern wird man am Anfang nachts eh nicht viel und nicht feste schlafen, so dass man sofort merkt, wenn etwas mit dem Kleinen nicht stimmt. Und das man es überrollt oder mit dem eigenen Kissen erstickt … das kann ich mir einfach nicht vorstellen. Auch ist ein zu großes Babybett ungeeignet, da das Kleine ja ganz allein darin liegt und mit seinem Körper nicht genug Wärme erzeugen kann, um sich selber in der Weite des leeren Bettes zu wärmen. Meine Hebamme meinte, am besten sei es, das Kleine in einen Schlafsack zu geben und zu sich ins Bett zu legen. So braucht man keine Angst davor haben, dass es auskühlt, falls die Decke verrutscht. Und wenn man Angst hat, es mit seiner eigenen Decke zu ersticken, soll man es einfach zu sich auf Kopfhöhe legen.
Womit wir beim Thema Schlafsäcke wären. Bei hessnatur gibt es den Schurwoll-Schlafsack für den Winter, den Nicki-Schlafsack für Frühjahr/Sommer/Herbst, den Plüsch-Schlafsack für Kinder mit Wollempfindlichkeit fürs ganze Jahr, den Baumwollschlafsack mit Kratzschutz und den wärmenden Flanell-Schlafsack. Und jeden gibt es in drei Größen (außer den Baumwollschlafsack mit Kratzschutz).
So, welchen soll man nun kaufen? Und wie lange passt das Baby dann in eine Größe? Und was, wenn man am Anfang eine Nummer größer kauft, damit man den Schlafsack nächsten Winter auch noch nehmen kann? Verschwindet der Kleine dann nachts beim Schlafen? Und wenn man den für Frühling bis Herbst kauft? Ist der dann zu kalt im März? Und wenn man den Baumwollschlafsack mit Kratzschutz und den Nicki-Schlafsack im Winter kombiniert? Ist das dann warm genug?
Fragen über Fragen, wenn die Auswahl groß ist. Ich habe mir nun den Schurwoll-Schlafsack in Größe 2 bestellt, damit ich ihn nächsten Winter noch nutzen kann. Für Frühling bis Herbst habe ich den Nicki-Schlafsack. Und für drunter habe ich jede Menge Bodys und Strampler und Mützchen, die man zur Not auch in dicken Schichten tragen kann.
Ich bin gespannt, wie kompliziert es wird.
Nora Diesner ,
Das ist wirklich ein guter Artikel.
Und das Magazin ist auch super!
Habe gleich einige Artikel gelesen 🙂
Susanne ,
Wir haben beispielsweise einen (wollfreien) 4-Jahreszeitenschlafsack von einer anderen Bio-Marke (innen ein kbA-Frotteeinnensack, darüber ein gefütterter kbA-Baumwollschlafsack (Innenseite Flanell, Außenseite glatter Baumwollstoff, Ärmel abzippbar). Der geht immer – egal, ob Frühjahr, Sommer, Herbst oder Winter. Ich finde, so einer fehlt noch total im Sortiment bei hessnatur! Den kann man dann auch noch bei folgenden Kindern nutzen – egal zu welcher Jahreszeit sie geboren werden und folglich in die Säcke passen werden – er lässt sich an jegliche Außentemperatur anpassen.
Wir haben ihn in Größe 70, 90 und 110.
Zu groß darf ein Schlafsack nicht sein (am Fußende maximal 15-20 cm Luft zum hineinwachsen) – zum einen könnte das Baby sonst hineinrutschen (Überwärmung/Atmung!) und andererseits ist bei zuviel „Luft“ unten, der Wärmeverlust zu groß. Meine Meinung: man braucht alle Größen.
Falls man sich für einen zu „kalten“ Schlafsack entschieden hat, lässt sich auch super im Schlafsack über die erste Schicht Biobaumwolle (Langarmwickel-Body, Strumpfhose) dann Wolle-Seide-Hemdchen & Wolle-Seide-Leggins drüberziehen). Das Schöne an einem passenden, warmen Schlafsack ist aber natürlich, dass die Beinchen nackt strampeln/aneinander kuscheln können. :o)
Zum sicheren gemeinsamen Schlaf im Eltern-Kind-Bett (unseres ist über 3m breit gebastelt) ist dieser Artikel super nett:
http://www.unerzogen-magazin.de/aktuelle_ausgabe/?view=ad&aid=209
Ein paar Dinge sind da schon beachtenswert – zumal wenn die Unternehmung für alle erholsam sein soll – unsere Nächte sind seit der Geburt unseres jüngsten Kindes superb! Kein Gelatsche, sondern unaufwändiges nächtliches Stillen gleich neben einem und zudem kuschelig, wunderschön & Urvertrauen beschützend obendrein….:o)