Katmandu, die Hauptstadt des Himalaya-Staates Nepal, ist faszinierend. Das bunte Treiben auf der Straße, die Vielfalt, die Armut, die vielen Tiere, Menschen, Kinder, die ungefilterten Zwei-Takt- und Dieselmotoren blasen schwarze Abgase in die Luft es fühlt sich an wie das sprichwörtliche Eintauchen in eine andere Welt‘. „Im Kontrast zu dem Durcheinander jedoch, steht die Freundlichkeit und Anmut der Menschen, vor allem die der Frauen.“ sagt Kristin Heckmann, aus dem Bereich Corporate Responsibility bei hessnatur. Kristin Heckmann war nämlich vor kurzem in Nepal, wo hessnatur seit vielen Jahren den Kontakt zu dem Projekt New SADLE pflegt.
„Dort sei es ganz anders gewesen,“: sagt Kristin Heckmann. Dazu muss man aus der brodelnden Stadt hinausfahren in die umgebenden Berge, wo die Luft wieder klarer wird und von wo man ein schönen Blick hat über das Katmandu Tal. Hier herrscht eine heitere Ruhe. Und das ist alles andere als selbstverständlich: Denn die Hilfsorganisation New SADLE – der Name steht für New Skill and Development Learning Experience, was so viel heißt wie das Erlernen neuer Fähigkeiten und Entwicklung erleben, hat es sich zum Ziel gemacht, Leprakranke zu heilen und sie wieder in die Gemeinschaft zu integrieren.
„Lepra ist eine Armutskrankheit, mangelnde Hygiene spielt eine große Rolle bei ihrer Verbreitung“, sagt Kristin Heckmann. Laut Weltgesundheitsorganisation ist Lepra eine bakterielle Infektion, die zwar über Tröpfcheninfektion übertragen wird, aber nicht unbedingt so leicht. Zudem hat der Lepraerreger eine lange Inkubationszeit, es kann bis zu 40 Jahre dauern, bis die Krankheit zum Ausbruch kommt. Laut der deutschen Hilfsorganisation Back to Life e.V. ist die Ansteckungsgefahr geringer als bisher angenommen, sie hängt vom Immunsystem des Individuums ab. Laut der Angaben des Vereins, der in Indien und Nepal tätig ist, sind etwa 80 Prozent der Weltbevölkerung heute gegen Lepra immun.
In Nepal gibt es sie aber noch, die Krankheit, die bereits in der Bibel als „Aussatz“ erwähnt wird und die Betroffenen furchtbar entstellt, weil sie ihre Körperteile verstümmeln lässt. Die Kranken werden nach wie vor von ihren Familien und der Gemeinschaft ausgestoßen, auch wenn Lepra heute heilbar ist. New SADLE hatte in der Vergangenheit durch die Versorgung Erkrankter mittels mobiler Road Side-Clinics von sich reden gemacht. Aus diesem Impuls heraus sind mittlerweile mehrere stationäre Kliniken entstanden, so dass New SADLE sich jetzt stärker auf die Resozialisation von geheilten Menschen konzentrieren kann.
Im Projektzentrum gibt es neben einer Krankenstation, ein Altenheim, eine Kindertagesstätte und dann das Herzstück der Einrichtung, die Werkstätten. Hier stellt die New SADLE Gemeinschaft Seidenpapier her, Schmuck und auch handgewebte Artikel wie die schönen Schals, die wir bei hessnatur anbieten. Kristin Heckmann sagt: „Die machen so tolle Sachen, wunderschön.“ Die Geschichten der Menschen hätten sie sehr, sehr berührt. Sie erzählen vom Ausgestoßensein, aber auch davon, eine neue Gemeinschaft gefunden zu haben. Das sei, was bei New SADLE an erster Stelle stehe, die Gemeinschaft; die Dankbarkeit, eine Zuflucht gefunden zu haben.
Kristin Heckmann sagt: „Ich habe die Schals von New SADLE schon immer gerne verschenkt. Doch jetzt weiß ich, dass sie nicht nur schön sind, sondern ich sehe noch viel stärker die Menschen und Ihre Geschichten dahinter. Alles, was von New SADLE kommt, hat eine Seele. Deshalb macht es mir so viel Freude, diese Dinge zu kaufen und zu verschenken.“