Die Gerbung gehört zu den Verarbeitungsstufen in der Lederherstellung. Durch Zugabe diverser Prozesschemikalien wird die unbehandelte Tierhaut zu Rohleder. Weltweit gehört die Ledergerbung lt. New Yorker Blacksmith Institute zu den Top 10 der giftigsten Industrien weltweit. Chemische Gerbverfahren belasten Material, Umwelt und Gesundheit. Die meisten Rohleder kommen heute aus Südamerika und Asien. Im Gegensatz zu europäischen Gerbereien gibt es dort kaum Gesundheits- oder Umweltstandards oder diese werden weniger nachgehalten. Laut ARD/[W] wie Wissen werden ca. 90% des Leders mit Chrom gegerbt. In der Regel gibt es keine Kläranlagen, die giftigen Abwässer gelangen ungefiltert in Bäche, Flüsse und ins Grundwasser. Umweltstandards, sowie Menschen- und Arbeitsrechte in der Branche werden massiv verletzt.
hessnatur steht für Transparenz und Nachhaltigkeit in der gesamten Lieferkette. In der Qualitätsrichtlinie Leder wird der Anspruch an eine nachhaltige Produktion ausführlich formuliert . Unter anderem sind zur Gerbung folgende Punkte klar geregelt:
• die Gerberei muss über ein Umweltmanagementsystem verfügen
• alle verarbeiteten Felle und Häute sind Abfallprodukte der Fleischgewinnung
• Rohhäute müssen aus Europa kommen
• die Gerbung erfolgt pflanzlich (z.B. Mimosa, Tara, Rhabarber). Zulässig ist die Kombination mit
- einer synthetischen (Glutardialdehyd) Vorgerbung
- einer mineralischen (z.B. Titanium) Vorgerbung
• Einsatz von Chrom bzw. Chromsalzen ist grundsätzlich ausgeschlossen
• das fertige Produkt muss humantoxikologisch unbedenklich sein
• prinzipiell soll nach ökologisch optimierten Verfahren produziert werden
• die bei hessnatur verwendeten Leder sind zu 100% chromfrei gegerbt