Unter Mulesing versteht man die Behandlung von Schafen zum Schutz vor dem Befall der sogenannten ‚Sheep Blowfly‘. Die Fliegen legen ihre Eier in die warmen, verschmutzten und schlecht belüfteten Hautfalten der After- und Genitalregion der Schafe. Die geschlüpften Fliegenmaden wandern dann weiter in Haut und Unterhaut und fressen sich in das Tier. Es kommt zu schweren Entzündungen und oft auch zum Tod des Schafes. Aus diesem Grund wird die Praxis des Mulesings angewendet. Dabei werden den Lämmern in der 8.-12. Lebenswoche Fleischstücke rund um After- und Genitalregion herausgeschnitten. Es entsteht eine glatte, vernarbte Fläche, auf der sich keine Parasiten ansiedeln. Kritisch ist dieser Eingriff, da er meist nicht von Fachleuten und ohne Betäubung durchgeführt wird. Auch die weitere Versorgung der Wunden wird oft nicht fachgerecht ausgeführt. Aus diesem Grund ist diese Vorgehensweise sehr umstritten und wird unterschiedlich diskutiert.
In Australien wurde ein Gesetzesentwurf zum Verbot des Mulesings gekippt. In Südafrika ist es seit 2009 offiziell verboten. Neuseeland hat seit 2010 das Mulesing auf freiwilliger Basis größtenteils eingestellt. Es wurde das ZQ-Siegel der New Zealand Merino Company zur Kennzeichnung rückverfolgbarer Mulesing-freier Wolle entwickelt.
Im Einklang mit der Natur. Das war und ist seit jeher die Philosophie von hessnatur. Dies beinhaltet auch einen respektvollen Umgang mit Menschen und Tier und einen schonenden Umgang mit der Natur. Aus diesem Grund schließen wir Mulesing grundsätzlich aus. Dies ist fest in unserer Richtlinie verankert und wird rechtsverbindlich von unseren Partnern bestätigt und unterschrieben. Zudem lassen wir uns die Einhaltung über Zertifikate Dritter bestätigen. Somit sind 100 % der eingesetzten Wolle bei hessnatur Mulesing -frei. Darüber hinaus müssen noch weitere Tierwohlstandards eingehalten werden, diese entsprechen den 5 Freiheiten der Tiere und beinhalten unter anderem die Freiheit von Hunger, Unbehagen, Schmerz und Leid. Zusätzlich setzen wir uns aktiv für Artenvielfalt und den Erhalt alter Rassen ein und haben so geschafft das Rhönschaf vor dem Aussterben zu retten. Andere alte Rassen, die wir zum Schutz der Artenvielfalt unterstützen sind der Coburger Fuchs, das Tiroler Steinschaf und die Heidschnucke.