WORLD BEE DAY
–
NEUES VOM HESSNATUR BEETEAM

Es ist das erste Jahr, das unser BeeTeam jetzt ohne die direkte Begleitung durch erfahrene Imker:innen bestreitet. „Als Team treffen wir alle Entscheidungen gemeinsam“, so Tobias, der wie alle anderen von Anfang an dabei ist. Es wird diskutiert, abgewogen und überlegt. Was wäre für die Bienen besonders wesensgemäß, was würde sie am besten in ihrer aktuellen Lage unterstützen? Denn bei einer wesensgemäßen Haltungsform steht nicht die Honigernte im Vordergrund, sondern das Bienenvolk. So findet keine zusätzliche Raumerweiterung zur Honiggewinnung statt und es gibt keinen Austausch der Königin ohne Anlass. Selbst die Varroa-Behandlung wird ganz individuell für das jeweilige Bienenvolk entschieden, um so sanft wie möglich zu reagieren.

Das Bienenjahr fängt für die Bienen schon im Herbst an, hier werden mit notwendigem Zufüttern die Weichen für die Überwinterung des Biens, so der Fachbegriff für ein Bienenvolk, getroffen. Kommt das Volk gut aus dem Winter, kann es stark in die neue Blühsaison starten. Aufgrund eines langen, recht kalten aber vor allem feuchten Frühjahrs war der Start aber in diesem Jahr schwierig und das, obwohl alle vier Völker gut durch den Winter gekommen waren. „Erst war es zu nass und zu kalt und plötzlich stand alles gleichzeitig in Blüte“, fasst Juan die vergangenen Wochen zusammen. Die Jung-Imker mussten nahe an ihren Völkern sein, mussten abwägen, ob noch nachgefüttert werden muss. Doch die Bienen schafften es aus eigener Kraft. 

Salweide und Löwenzahn, ebenso wie Raps und Obstblüte – ein enorm gedeckter Tisch für die Bienen. Dieses Angebot birgt Herausforderungen im Bienenstock: Honig muss eingelagert werden, während die Königin täglich bis zu 2.000 Eier legt. Dafür braucht es Platz. Fehlt dieser, beginnen die Völker zu schwärmen. Doch in der Natur finden Bienenschwärme heute keinen Platz mehr, der Imker muss also eingreifen. So sammelt das BeeTeam in diesem Jahr erste eigene Erfahrungen mit dem Schwärmen ihrer Völker. 

Um den Bienen genügend Nahrungsquellen über den Sommer anzubieten, müssen Blühflächen und zusätzliche Spätblüher angesät werden. Hier können wir alle mehr tun, auch privat in unserem Garten: Denn sind erst mal Raps und Obstbäume abgeblüht, droht den Bienen eine Trachtlücke. Mit später blühenden Stauden, Blühstreifen und Wiesenflächen, die man lange stehen lässt, kann bis zur Brombeerblüte überbrückt werden. Zu den (wild-)bienenfreundlichen Pflanzen gehört auch der Flachs. 

Flachs blüht von Juni bis Juli und ist mit seinen zarten, blauen Blüten auch für Gärten geeignet. Wir bei hessnatur gewinnen aus Flachs die bekannte Leinenfaser und verarbeiten sie zu kühlenden Sommerstoffen. Die leichte Naturfaser gehört zu den beliebtesten Qualitäten, die wir im Sommer anbieten: Sie wirkt wie eine natürliche Klimaanlage und schenkt mit ihrem natürlichen Crincle ein lässig-entspanntes Tragegefühl. Darum fördern wir den Flachs-Anbau auch in Hessen seit vielen Jahren. Nicht nur, um die traditionsreiche Textilpflanze hier wieder zu etablieren, sondern auch, um die Insektenvielfalt zu erhalten und zu fördern. 

Mit den Herausforderungen des Klimawandels haben Flora und Fauna gleichermaßen zu kämpfen. Die Qualität unserer Landwirtschaft und die generelle Nutzung unserer Naturflächen wird zukünftig auch darüber entscheiden, wie fruchtbar die Böden bleiben und wie vielfältig unsere Natur. Bienen und Wildbienen gehören dazu. Ebenso wie Mode aus Naturfasern, die dazu beiträgt, dass die natürliche Vielfalt bewahrt wird. 

Habt ihr Fragen zur Arbeit unseres BeeTeams? Dann stellt sie gern in den Kommentaren! Mehr über unsere Bienenvölker erfahrt ihr hier.